OUMIA: Expertise für nachhaltige und agile Organisationsentwicklung

Bildung: Veränderungen in der Gesellschaft erfassen und aktiv gestalten können. 

Anthropozän. Menschliche Grundlagen planetarischer Dynamik im 21. Jahrhundert. 

Das Konzept des Anthropozäns umfasst viel mehr, als in den vergangenen Jahrzehnten durch den Verweis auf die Folgen der wirtschaftlichen Globalisierung für Mensch, Tier und Umwelt zum Ausdruck gekommen ist. 

Es ist kaum mehr von der Hand zu weisen, dass der Mensch und seine zivilisatorischen Errungenschaften im Guten wie im Schlechten zur bestimmenden planetarischen Kraft geworden sind.

Dadurch erhalten Klimaschutz, die Senkung des Ressourcenverbrauchs, der Artenschutz und die Reduktion des Ausstoßes von klimaschädlichen Gasen eine nie zuvor gekannte Bedeutung für die Überlebensfähigkeit der Menschheit als Spezies.

Sich dieser immensen Bedeutung von nachhaltigen Formen der Arbeitsorganisation bewusst zu werden, ist nicht trivial. Sie benötigt neben fachlicher Expertise auch die Vermittlung von politischer Bildung über die wirtschaftspolitischen Zusammenhänge unseres Planeten.

Gerade für Unternehmen in Deutschland, Europa und den USA bedeutet es, in ihren Geschäftsfeldern, Lieferketten und Produktionsprozessen Problembereiche des Arbeitsschutzes, der Menschenrechte, der Migration und Flucht, manchmal sogar von kriegerischen Auseinandersetzungen, zu berücksichtigen.

Das Wissen über die globalen Abhängigkeiten der einzelnen Weltregionen und ihre konkurrierenden Bemühungen um die Zugänge zu klimaschonenden Ressourcen und Technologien ist bedeutsam. Es sollte aktiv und transparent für die Formulierung ethisch nachhaltiger und sozial verantwortlicher Unternehmensstrategien genutzt werden.

ESG- und Diversity-Management sind in diesem Sinne keine Schlagworte, sondern drücken die aktive Verantwortungsübernahme von Organisationen in einer heterogenen Einwanderungsgesellschaft und verflochtenen Weltwirtschaft aus. Auf diese Weise kann eine wirklich tragfähige Vision für die gesamte Belegschaft gebildet werden.

(Un-)Demokratische und (il-)liberale Dynamiken in und außerhalb des Westens.

Wirtschaftsprozesse, technologische Veränderungen und organisatorische Anpassungen an neue Marktsituationen finden nicht im luftleeren Raum statt. Sie sind eingebettet in politische Dynamiken und Krisensituationen. 

Eine zentrale politische Dynamik des 21. Jahrhunderts stellt die globale Herausforderung liberal-demokratischer Formen der parlamentarischen Politik, des Rechtsstaats und der liberalen Wirtschaftspolitik dar. 

Ob es die neue Kaufkraft der arabischen Petro-Staaten, die geopolitischen Herausforderungen des autokratischen Russlands oder das enorme Sendungsbewusstsein des kommunistisch-kapitalistischen Chinas sind: Der liberale Westen ist einerseits eingebunden in den wirtschaftspolitischen Wettstreit um Ressourcen und Technologien mit den aufstrebenden nicht-westlichen Staaten. Andererseits ist er innenpolitisch gespalten zwischen liberalen und stärker nationalistischen und autoritären Bewegungen, Parteien und gesellschaftlichen Milieus.

Das hat zu einem deutlich erkennbaren Vertrauensverlust in die Problemlösungsfähigkeit internationaler Organisationen, aber auch nationaler Parlamente und Gerichte geführt. Es herrschen durchaus harsche öffentliche Auseinandersetzungen um die Ausgestaltung klimaschonender Politik und nachhaltiger Formen des Wirtschaftens.

Rechtssicherheit, eine relative Verlässlichkeit und die von Märkten erzeugte (Preis-)Transparenz sind jedoch die Grundpfeiler wirtschaftlichen Erfolgs.

Daher umfasst eine nachhaltige Organisationsform ebenfalls die Expertise über die gegenwärtigen Kontestationen des politischen und wirtschaftlichen Liberalismus. Denn diese Deutungskämpfe können im Positiven wie im Negativen zu rapiden Veränderungen der Unternehmensumwelt und damit Ihres wirtschaftlichen Erfolgs führen.

Politik- und sozialwissenschaftliche Expertise ist also ein signifikantes Asset beim vielschichtigen und komplexen Risikomanagement nachhaltiger Organisationsentwicklung. 

Weiterführende Literatur

  • Thomas Apolte et al. (Hg.). Kompendium der Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik. 3 Bde. Wiesbaden: Springer VS. 2019.
  • Werner Bätzing. Homo Destructor. Eine Mensch-Umwelt-Geschichte. Von der Entstehung des Menschen zur Zerstörung der Welt. München: C.H. Beck, 2023.
  • DIN EN ISO 26000. Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung. Berlin, Wien, Zürich: Beuth Verlag, Sonderausgabe 2021.
  • Frank Dikötter. China after Mao. The Rise of a Superpower. London: Bloomsbury, 2022.
  • Günter Frankenberg und Wilhelm Heitmeyer (Hg.). Treiber des Autoritären. Pfade von Entwicklungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Frankfurt, New York: Campus Verlag, 2022.
  • Jens Freiberg und Andrea Bruckner. Corporate Sustainabiility. Kompass für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. 2. Aufl. Freiburg: Haufe, 2023.
  • Bernhard Frevel und Nils Voelzke. Demokratie. Entwicklung – Gestaltung – Herausforderungen. 3. Aufl. Wiesbaden: Springer VS, 2017.
  • Francis Fukuyama. Der Liberalismus und seine Feinde. Berlin: Hoffmann und Campe, 2022.
  • John Green. The Anthropocene Reviewed. Essays on a Human-Centered Planet. London: Penguin Publishing Group, 2023.
  • Ulrich Grober. Die Entdeckung der Nachhaltigkeit. Kulturgeschichte eines Begriffs. München: Verlag Antje Kunstmann, 2013.
  • Anna Henkel et al. Dilemmata der Nachhaltigkeit: Zur Relevanz und kritischen Reflexion in der Nachhaltigkeitsforschung. Ein Leitfaden. Baden-Baden: Nomos, 2023.
  • Joachim Hentze und Björn Thies. Unternehmensethik und Nachhaltigkeitsmanagement. Bern/ Stuttgart/ Wien: Haupt Verlag, 2012.
  • Harold James. Schockmomente. Eine Weltgeschichte von Inflation und Globalisierung 1850 bis heute. Freiburg, Basel, Wien: Herder, 2022.
  • Hans Jonas. Das Prinzip Verantwortung. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1979.
  • Martin Kappas. Klimatologie: Klimaforschung im 21. Jahrhundert - Herausforderung für Natur- und Sozialwissenschaften. 2. Aufl. Wiesbaden: Springer Spektrum, 2024.
  • Nina Kolleck. Politische Bildung und Demokratie. Opladen & Toronto: Verlag Barbara Budrich, 2022.
  • Bernhard Lichtberger. Unser Planet im Klimawandel: Ein Handbuch über physikalische und gesellschaftliche Zusammenhänge. München: oekom Verlag, 2021.
  • Philip Manow. (Ent-)Demokratisierung der Demokratie. Ein Essay. Berlin: Suhrkamp, 2020.
  • Steffen Mau, Thomas Lux und Linus Westheuser. Triggerpunkte. Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft. Berlin: Suhrkamp, 2023.
  • Wolfgang Merkel. Im Zwielicht. Zerbrechlichkeit und Resilienz der Demokratie im 21. Jahrhundert. Frankfurt, New York: Campus Verlag, 2023.
  • Franz Meuelshagen. Geschichte des Klimas. Von der Steinzeit bis zur Gegenwart. München: C.H. Beck, 2023.
  • Diethard E. Meyer. Geofaktor Mensch. Eingriffe in die Umwelt und ihre Folgen. Berlin: Springer Spektrum, 2022.
  • Richard Münch. Polarisierte Gesellschaft. Die postmodernen Kämpfe um Identität und Teilhabe. Frankfurt, New York: Campus Verlag, 2023.
  • Arne Prieß (Hg). Green Company Transformation. Ökologische Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor für Unternehmen. Freiburg: Haufe, 2022.
  • Iris Pufé 3. Nachhaltigkeit. Aufl. Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft mbH, 2017.
  • Dies. Nachhaltigkeitsmanagement. München: Carl Hanser Verlag, 2012.
  • Jürgen Renn. Die Evolution des Wissens. Eine Neubestimmung der Wissenschaft für das Anthropozän. Berlin: Suhrkamp, 2022.
  • Armin Schäfer und Michael Zürn. Die demokratische Regression. Die politischen Ursachen des autoritären Populismus. Bonn: Sonderausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung, 2021.
  • Philipp Christoph Schmädeke. Geschichte der Realistischen Demokratietheorie. Bonn: Sonderausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung, 2022.
  • Markus Schroer. Geosoziologie. Die Erde als Raum des Lebens. Berlin: Suhrkamp, 2022.
  • Arzu Tschütscher. Nachhaltigkeit in Organisationen. Mit dem positiven Nachhaltigkeitskreislauf in die Zukunft. Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag, 2022.
  • Hans von Storch. Der Mensch-Klima-Komplex. Was wissen wir? Was können wir tun? Zwischen Dekarbonisierung, Innovation und Anpassung. Bonn: Dietz, 2023.
  • Carel van Schaik und Kai Michel. Mensch sein. Von der Evolution für die Zukunft lernen. Hamburg: Rowohlt Verlag, 2023.
  • Hans Vorländer. Demokratie. Geschichte, Formen, Theorien. 3. Aufl. München: C.H. Beck, 2019.
  • Helmut Willke. Klimakrise und Gesellschaftstheorie. Zu den Herausforderungen und Chancen globaler Umweltpolitik. Frankfurt, New York: Campus Verlag, 2023.
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